microGranny 2 ist ein monofoner Granular-Sampler. WAV samples werden von einer micro-SD Karte gelesen und microGranny 2 fügt diesen granulare Algorithmen hinzu. Weiterhin können Start und Endpunkt betimmt, und die Wortbreite festgelegt werden. Samples können mit crush und einer Hüllkurve (attack release) nachbearbeitet werden. Ein MIDI Eingang erlaubt die externe Kontrolle aller Parameter, sowie die Transponierung der Samples. Individuelle Grains können gezielt über die Halbtöne der Klaviatur angespielt und wiederholt werden.
Features:
Mit Samplern werden bekanntlich ganze Orchester gespielt. Denken wir an die letzten Rack-Flagschiffe wie Akai Z4/Z8 oder Software-Boliden wie NI Kontakt. Groovesampler wie der Octatrack stemmen im Alleingang ganze Clubgigs und Winzlinge à la Volca Sample sorgen für Kurzweil auf dem Sofa. Die MicroGranny ist nichts dergleichen. Es ist ein in hohem Maße krankes Kistchen für Leute mit ausgeprägtem Spieltrieb und einem Hang zum Experimentellen. Kurz: ich liebe es!™
Das neongrüne Modell mit seinem transparenten Gehäuse ist zwar ein echter Eye Catcher, jedoch ist die Schrift unter den Reglern kaum lesbar. Geschenkt, die wenigen Parameter hat man schnell auswendig gelernt. Also anschalten und los geht's. Die auf der MicroSD mitgelieferten Samples sind teilweise ganz brauchbar, aber natürlich will ich wissen, wie's ums Sampling steht. Denn hier liegt der Unterschied zum weißen Volca: die Grüne Omma hat neben einem Line In ein internes Mic. Und wie sich herausstellt, ist das ganz ordentlich für ein erklärtes LoFi-Instrument.
Ich lasse drei Batterien auf den Tisch fallen, während ich REC drücke. Klack, klack, klack. Was der winzige grüne Deibel daraus macht, sucht selbst im Tierreich seinesgleichen. Was die Regler bewirken, findet man am schnellsten heraus, wenn man ein zwei- oder dreisilbiges Wort ins Micro spricht und dann mit Grain-Size, Start- und Endpunkt in seine Bestandteile zerlegt. Ein paar Schimpfworte aus verschiedenen Sprachen auf die sechs Tasten verteilt und fertig ist das Intermezzo Esperanto.
In welcher Umgebung fühlt sich die Omi wohl? Ich habe den Mini als Expander für den Octatrack und den Roland JD Xi gekauft. Jedoch hat dieses Boutique-Gerätchen auch als Standalone-Klangquelle für die DAW seinen Reiz. Wer noch einige Bodentreter sein Eigen nennt, wird für eine lange Zeit beschäftigt sein und Loops im Terabytebereich generieren.
Zielgroupies?
- Sounddesigner, die öfter etwas schrulliges Material brauchen
- Produzenten von Glitch, Noise und Industrial (egal ob Bühne oder Studio)
Minus-Punkte? Ja, sicher. Es gibt ein unüberhörbares, digitales Grundrauschen. Das ist konzeptionell bedingt und daher auch nicht aus der Welt zu schaffen. Einen eigenen Sequencer hat der kleine Tscheche nicht. Und er ist komplett mono, also nur einstimmig.
Ist die Oma ihren Preis wert? Nein. Der Volca Sample kann zwar nicht samplen (sonst würde er Sampler heißen), glänzt in der Summe aber mit mehr Features, ist in Stereo inkl. Panning und kostet rund 30€ weniger. Wer die MicroGranny ordert, zahlt einen Boutique-Preis für ein Boutique-Gerät, das Klangereignisse zaubert, die man mit ein paar Plug Ins auch in der DAW hinbekommt. Man bezahlt aber auch einen Entwickler, der - nicht zuletzt wegen des Kultcharakters der Granny - immer abgefahrenere Soundtools aus dem Hut zaubert. Mir war das den verhältnismäßig hohen Preis für ein DIY-Kistchen auf Arduino-Basis wert. Bastl - gerne wieder!
das abspielen von samples ist genial, das verbiegen von Sprache, loops, von Allem macht riesigen spass, klingt sehr gut, wenn 16 bit, sehr inspirieren. Aber vergesst das Aufnahme-feature, weil nur 8 bit, das alleine wäre nicht ganz so schlimm. Aber immer mit einem ekeligen digitalen Geknatter im Hintergrund, auch bei Audio von extern. Das ist das einzige, was ich zu bemängeln habe. ansonsten super, ach ja, die Bedienung ist etwas fummelig, weil sehr klein, Beschriftung kaum lesbar. Aber ich bin froh, jetzt son Ding zu haben und wünsche der sympathischen keinen Firma aus Tschechien viel Erfolg, danke
p.s. noch tip: das leise Geknatter beim Abspielen wird noch leiser, bei Benutzung eines Netzteil statt Batterie
Mal wieder eins von diesen Produkten,die gerade durch Ihre Beschränkungen Kreativität herauskitzeln.Mit HiFi ist nix und am PC oder am Tablet gibt`s Sampler mit denen man mindestens genauso viel oder mehr verrückte Dinge anstellen kann.
Trotzdem macht das grüne Kistchen unglaublich Spaß.
Kritikpunkte sind zum einen die schwer zugängliche Micro-SD und zum anderen die Tatsache,daß man ,wenn man über den Eingang etwas samplet,nicht mithören kann.
Ansonsten ist das Teil leicht zu bedienen und Samples können leicht erstellt werden( schlecht ist auch das eingebaute Mikrofon nicht).