Boss Katana Artist

Warum das Rad immer wieder neu erfunden werden muss.

Zunächst einmal:

Der Amp klingt gut. Das tut er auch noch wenn man anfängt an den Einstellungen herum zu schrauben. Laut genug ist er auch. Er hat bei mir einen Line 6 Spider 150 ersetzt und was den Sound angeht bin ich sehr zufrieden. Ich würde mal behaupten das er soundmäßig vermutlich z.Z. (2018) der beste Modeling Amp in diesem Preissegment ist.

Allerdings kommt man mit den Werksounds nicht unbedingt weit. Wer die - zum Teil ziemlich guten Effekte nutzen will muss den Rechner anwerfen. Die kann man nämlich nur mit der dazu gelieferten Software bearbeiten. Wenn man das dann allerdings tut, lässt der Amp die Tretminen und Line 6 Fraktion recht alt aussehen... Da ist der Name Kantana Programm und man kann sich denken warum die Serie so genannt wurde.

Wer Boss/Roland Effekte mag kommt hier voll auf seine kosten denn fast alle Klassiker als auch die Modere sind bei den Verfügbaren Effekten vertreten.


ABER:

Man fragt sich... Boss/Roland - wer hat den die UI dieses Amps gestaltet / programmiert? Damit meine ich die Hardware!

Wer alte Boss/Roland Multieffekte kennt, weiß das man diese wirklich sehr tiefgehend editieren konnte und das auch am Gerät. Das war eine echte Stärke von Boss/Roland. Genau das hätte ich bei diesem Amp auch erwartet - aber es scheitert schon an den simpelsten Dingen:

- Tab Tempo über MIDI? Geht nicht!

- Inteligente Potis (bedeutet das sie erst beim überfahren des gespeicherten Wertes reagieren)? Geht nicht! Das ist besonders toll bei den Volumen Potis...

- Beliebiges verschieben der Reihenfolge von Effekten? Geht nur mit 3 Presets die man nicht ändern kann!

- Generelle MIDI Steuerbarkeit: Mangelhaft. Gerade mal 7 Parameter lassen sich steuern + Programchange.

Drei der Parameter (FX1,2,3 on/off) sind so sinnbefreit programmiert das ein kurzes berühren des FX Reglers den MIDI On/Off Wert überschreibt...

- Änderung _aller_ FX Parameter am Amp? Fehlanzeige - es geht nur einer, meistens der Mix Regler!.

Man könnte diese Liste noch erweitern - allerdings muss man hier zur Ehrenrettung des Produktmanagers sagen, das man sich immerhin noch bemüht hat, trotz der grottigen Bedienbarkeit des Amp's noch ein paar Schippchen Sound oben drauf zu legen: Der "Reverb" FX lässt sich splitten - so das man einen Hall & ein Echo darauf legen und einzeln bearbeiten kann. Da es auch modulierbare Delays zur Auswahl gibt die man bis 1 ms runter drehen kann, lassen sich damit auch Chorus und Flanger Effekte erzeugen. Man hat also nicht nur drei - sondern eigentlich bis zu vier Effekte in Reihe - wenn man will.

Tatsächlich übersichtlich macht es das ganze allerdings nicht - eher im Gegenteil...

Zusammengefasst kann man sagen:

- Der Amp ist soundmäßig extrem vielseitig und macht bei allen "grundlegenden" Disziplinen ein gutes Bild (selbst mit einer Akustik Gitarre dran!). Damit ist er - wenigstens für mich ein hervorragender Live Amp weil:

a) relativ klein und leicht.
b) deutlich unempfindlicher als eine Röhre
c) relativ preiswert
d) schnell auf und abgebaut weil keine Tretmienen mit müssen (bis auf die MIDI Leiste)

- Für einen Transistor Verstärker hat er eine sehr gute Dynamik und ist Lautstärke ist etwa mit einem 40 Watt Röhrenverstärker vergleichbar.

- Wer einen bestimmten Sound will, muss den Rechner anwerfen - kommt damit dann allerdings schon recht weit.

- Mit den möglichen 8 Presets (oder sagen wir "Kanälen") die ich über ein MIDI Board oder am Amp abrufen kann gibt es eigentlich kaum etwas was sich nicht abdecken lässt. Aber: Wer mehr als 8 Sounds braucht hat leider Pech gehabt. Eine neue Bank wählen geht leider nicht.

Die in Anführungsstrichen neagtiven Dinge meines Vorredners (CaptainDXB), kann ich nicht bestätigen, bzw. auch nicht bestreiten.
Ich habe mit sofort den passenden Footcontroller GA FC gekauft, weshalb mir die Probleme mit dem Midi-Ausgang nicht auffallen. Ab: "Zusammengefasst kann man sagen": ...! (siehe Bewertung CaptainDXB) stimme ich ihm zu 100% zu.

Ich kann sagen, obwohl ich den Kantana Artist erst zwei Tage besitze, dass der Verstärker mich wirklich mehr als nur überrascht.
Er überrascht mich nicht nur, er begeistert mich sogar. Und ja, ich könnte ausrasten... das Teil ist der WAHNSINN!

Ich habe lange übelegt, ob ich mir das Kantana Head 100 zusammen mit einer Box kaufe, auch, weil diese Kombination (je nach Box -günstiger
gewesen wäre. Der Waza-Lautsprecher im Artist klingt aber einfach nur genial und macht alles mit. Hinzu kommt, dass dieser weitere
Anschlüsse für eine oder mehrere exteren Boxen hat.

Apropos Boss Tone Studion: Das Verbinden des Amps mit dem Tone Studio ist kinderleicht, obwohl ich mich in das Programm einarbeiten musste. Das gehört dazu, ein bisschen "Tüftelei" und Zeit muss investiert werden. Dadurch eröffnet sich aber nicht nur eine ganz neue Welt, das Teil wird wird dadurch minütlich besser.

Die voreingestellten Sounds auf Bank A+B sind ganz nett, allerdings nur kurz. Durch das Tone Studio, verbunden mit ein wenig Zeit, bekomme ich aber alles was brauche und viel mehr. Ich denke, dass der Artist (fast) jede Musikrichtung abdeckt. #Geschmackssache

Durch einen zusätzlichen Knopf am Artist, ist das Umschalten von Bank A auf Bank B ganz einfach. Mit dem Footcontroller GA FC ist
dies dann aber auch bei den anderen Kantanas möglich. Der Combo 50 besitzt keinen Anschluss für den GA FC!

Es stehen acht "Speicherplätze" zur Verfügung, was mir reicht. Hinzu kommt "das Problem" mit den "nur" drei Effekten gleichzeitig nutzen" - wobei es ja noch einen Einschleifweg gibt! Wem dies zu wenig ist, Speicherplätze und gleichzeitige Nutzung der Effekte sollte diesen Amp (bzw. die Serie) nicht kaufen (weniger ist aber oft mehr).

Positiv - für mich

- klanglich herausragend - auch dank des Waza Lautsprechers (einfach der Wahnsinn)
- herausragender Klang der einzelnden Effekte - durch ein Update mittlerweile über 60
- unglaubliche Auswahl an Effekten und (fast) unendliche Möglichkeiten des Klangs -> Boss Tone Studio
- robuste und stabile Verarbeitung
- Potis vorne und nicht oben, wie bei den anderen Kantanas
- handlich und transportabel (was bei diesem Sound eigentlich mit Schleppen verbunden ist. Top, Box(en) etc.)
- kostenlose Updates - die das Ding noch besser machen als es ohnehin schon ist -> Boss Tone Studio
- Potis vorne und nicht oben
- für das, was man bekommt ist der Artist unter dem Strich wirklich günstig - ich denke, dass es bei dieser Art keinen besseren gibt
- weitere Anschlussmöglichkeiten für externe Boxen
- nah an einigen Röhrenverstärkern, ohne die Empfindlichkeit - wer einen Röhrenverstärker will, soll sich einen kaufen
- durch die 0,5 Watt auch in den eigenen vier Wänden zu beutzen, und dies ohne Soundverlust (zudem gibt es einen Kopfhöreranschluss)
- einfache Bedienung der Boss Tone Studio App (nach ein bisschen Zeit)

Negativ - für mich (lässt sich durch den FC und dem Boss Tone Studio beheben. So fallen die "negativen Dinge" weg)

- Bedienbarkeit des Amps - (hier benötige ich den Footcontroller GA FC)
- der Footcontroller GA FC wird NICHT mitgeliefert und ist relativ teuer (lohnt sich aber auf jeden Fall) - wobei auch andere Boss FC funktionieren (mit Abstrichen in der Bedienbarkeit)
- Auswahlmöglichkeit und Einstellung der Effekte am Amp selber - hier muss man an den Rechner (was nicht so schlimm ist)

Unglaublicher Amp, klare Kaufempfehlung! An dieser Stelle möchte ich mich auch bei MusicStore bedanken. Freundliche Mitarbeiter_innen in der Abteilung, an der Kasse und Warenausgabe haben den Kauf zu zu einem schö

Ich habe mir vor kurzem den Boss Katana Artist bei Music-Store bestellt und bin begeistert! Hier mein Feedback:

Sound:
Der Sound ist einfach klasse. sowohl bei der Amp-Auswahl wie auch bei den Modulationseffekten! Authentisch, klar und kräftig, und gut auszusteuern. Der Waza-Speaker reagiert sehr dynamisch.
Der Clean-Kanal bleibt auch bei zunehmender Aussteuerung lange clean, bevor er crunchy wird, was ihm einen starken und schönen Ausdruck gibt.
Was mir nicht so klar geworden ist, ist der Unterschied zwischen Lead und Brown. An welchem Sound orientieren sie sich? Den Sound-Unterschied zwischen den beiden finde ich nicht so markant.
Da ich auch gerne Westerngitarre spiele (Strumming und Fingerpicking) habe ich mich sehr über den Akustik-Amp gefreut und finde auch diesen Sound sehr gut, lässt sich ebenfalls gut aussteuern.

Bedienung:
Die Bedienoberfläche (Panel) ist übersichtlich und einfach und erklärt sich von selbst. Durch die Lämpchen, die leuchten oder blinken oder auch nicht , ist immer gut sehen, wo ich gerade bin (welche Bank oder welcher Channel).

Fußpedal:
Ich habe mir das Fußpedal gleich mitbestellt, um bei Gigs leichter die Pre-Sets umzuschalten und die Effekte in den Channels an- und ausschalten). Es gibt mehrere Tutorials im Youtube, die mir geholfen habe, wie es funktioniert. Nachdem ich einmal verstanden habe, wie es läuft, finde ich es einfach zu benutzen. Und auch hier: die Lämpchen zeigen mir an, wo ich gerade bin.
Den Zusatzpreis fand ich ziemlich teuer, aber ok, hat sich dennoch gelohnt, weil der Amp damit praktischer in der Spielweise wird, gerade bei Gigs!

Modulationeffekte:
Anhand der Liste in der Bedienungsanleitung und der Farbleuchten am Amp wird schnell deutlich, welche Effekte jeweils hinterlegt sind. Nachdem ich alles mal ausprobiert habe, finde ich die Handhabung einfach.
Die Kritik, dass man nur 3 Effekte gleichzeitig programmieren kann, finde ich nicht so schlimm, jedenfalls bei der Art von Musik, die ich mag (Rock, Blues, Jazz). Im Prinzip ist für mich weniger mehr, und es kommt ja auch auf die Spielweise und die Einstellungen an der Gitarre an.

Software Ton-Studio:
Download und Installation der Software geht problemlos. Das Programm dient sozusagen als externer Zugriff auf die Einstellungen im Amp.
Hier findet man jede Menge guter Boss-Effekte zu Auswahl. Die Parameter lassen sich einzeln und genauer einstellen, als dies auf dem Panel per Knopfdreh möglich ist.
Wer nicht damit klarkommt, dass nur 3 Effekte gleichzeitig gespielt werden können, kann hier noch mal variieren. Doch schließlich bleibt es dabei, dass sich nur 3 Effekte gleichzeitig spielen lassen. Aber wie schon gesagt, für mich voll ausreichend!
Auf der Boss-Homepage gibt es außerdem Presets von bekannten Sounds, die man sich downloaden und dann noch mal so einstellen kann, wie sie einem gefallen.

Verwendung eines Loopers:
Ein Looper ist nicht mit dabei, aber ein externer Looper lässt sich mit 2 Kabeln anschließen (über Effekt-Loop auf der Rückseite), mit dem ich einen Soundteppich legen (z.B. Clean) und der auch sauber klingt, wenn ich in einem anderen Sound overdubbe.

Bestellung und Beratung bei Music-Store:
Einwandfrei: freundlich, kompetent, schnelle Lieferung.

Insgesamt:
Sehr gutes Preis- Leistungsverhältnis. Ich freue mich aufs Spielen!