Die J & D
Die traditionelle Saitenführung durch den Korpus sorgt für resonanzfreudiges Schwingungsverhalten, welches über zwei typische Single Coil Tonabnehmer übertragen wird.
Griffbrett und Hals der
Wer lieber
Ich wollte auch mal eine Tele haben, absolutes Neuland für mich. Und wegen des anspruchsvollen Gewichts gerne eine Thin Line. Also ab zum MusicStore und eine TL eines allseits bekannten Herstellers ausprobiert. Prima Gitarre, dachte ich, stolzer Preis. Zu stolz für einen wie mich, der so ein Teil eher nur nebenbei zum Spaß spielen will.
Beim weiteren Rumstöbern fiel mein Blick dann auf die Jack&Danny-Thinline. J&D hatte ich bislang mehr oder weniger ignoriert, einfach zu billig, um gut sein zu können, dachte ich immer. Aber der Preis ist für diese Marke ja fast schon als hoch zu bezeichnen, also die Gitarre genommen und ausprobiert. Klang, Handling, Verarbeitung, alles ok. Nicht besser als die andere dreimal so teure Gitarre, aber auch nicht so deutlich schlechter wie es der immense Preisunterschied einen glauben lassen könnte. Und richtig schön sieht sie auch noch aus. Also gekauft, an der Warenausgabe abgeholt und zu Hause gleich ausprobiert. Zwei Saiten schnarrten. Kein Problem, den mitgelieferten Inbusschlüssel zur Hand genommen, um die Saitenlage einzustellen, und siehe da: Der Schlüssel greift nicht und dreht widerstandslos ins Leere! Zurück zum MusicStore und meine Beschwerde vorgetragen, dass der Halsstab kein oder ein defektes Gewinde habe. Kurzer Blick des fachkundigen Personals, kurzes Lächeln: Ne, ist nur ein zu kleiner Schlüssel mitgeliefert worden.
Das sind die beschämende Augenblicke, in denen man sich irgendwie selten dämlich fühlt, war aber alles kein Problem, die Gitarre wurde mir sofort und völlig kostenlos komplett eingestellt. Kein Schnarren mehr, prima Bespielbarkeit, ohne Kratzen laufende Potis, stimmstabil, in meinen Augen vollkommen akzeptable Tonabnehmer, alles top! Seit gut zwei Wochen spiele ich jetzt täglich auf meiner neuen leichten ThinLine-Tele und bin absolut zufrieden, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in meinen Augen sensationell.
Ich empfehle diese Telecaster allen, die über Gitarren und auch etwas Tuning Bescheid wissen und ein Instrument für die eigenen Spielbedürfnisse selbst einstellen können. Jetzt habe ich zu einem sagenhaft günstigen Preis eine prima spielbare Tele - die ihren eigenen Charakter hat.
Was war zu machen - eigentlich nicht viel. Den Hals habe ich in der Halstasche in der Ausrichtung etwas korrigiert, die Halskrümmung passte schon, am Griffbrett habe ich einen einzig etwas zu hohen Bund tiefergeklöppelt - funktionierte einwandfrei, am Sattel habe ich die drei oberen Seiten g-e ein bisschen runtergefeilt - das Ergebnis: Ein wunderbar zu bespielender Hals - kein Schnarren - dabei sehr schöne Saitenlage - alles prima.
Nun zum Sound: Meine Meinung ist, dass es per se keine schlechten Pickups gibt - der Sound kommt aus den Fingern, viel macht die genaue Einstellung, Neigung und Stellung zu den Saiten aus, da gibt es für jeden Pickup, wenn man die Geduld oder Erfahrung hat, einen idealen Einstellbereich, der oft in ganz kleinen Abstandsnuancen liegt. Dabei ist der Sound immer auch ein Frage des individuellen Geschmackes. Mit den Pickups der Jack & Danny TL Thinline BSB habe ich das dementsprechend ausprobiert und den idealen Bereich gesucht. Das Ergebnis: Die Pickups werde ich nicht tauschen, sie liefern für mich einen ganz eigenen Sound - da ist alles da, von fett bis schneidend (zu schneidend wird es aber nicht) - mit den 9-er Saiten am besten. Was mich beeindruckt hat, ist dass der Höhenregler ein sehr weites Spektrum hervorbringt. Was soll ich sagen, die Tele liegt gut in der Hand, ist als Thinline wirklich leicht, 2,8kg - und für einen wie mich, der nicht nur auf Marke, sondern auf seine persönliche Note setzt - ein tolles Instrument!
Eine Thinline Tele fehlte meiner Sammlung noch . Da sich die Preise des Originals in eher luftigen Höhen bewegen, und die vorhandenen Rezensionen positiv sind, wurde die J&D TL Thinline BSB geordert, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Basishölzer dem Original sehr nahe kommen.
Nach etwas holpriger Lieferabwicklung kam das Instrument sehr ordentlich eingepackt endlich an. Sehr positiv: die Farbgebung ist im Original erheblich schöner, als auf den Bildern erkennbar - alles ist sauber lackiert mit am Korpus schön durchschimmernder Holzmaserung. Und die Gitarre ist erheblich leichter als normale Teles. Thinline eben. Der Hals weist eine kräftige Form mit V-Profil auf - meine erste Tele mit so einem Profil. Insgesamt keine Beanstandung.
Die gesamte Ausführung macht einen sehr ordentlichen Eindruck, wenngleich mir als erstes sofort der Knopf des PU-Umschalters entgegenfiel - konnte mit einem Tropfen Superkleber behoben werden. Der Hals wirkt auch sehr sorgfältig bearbeitet, keine vorstehenden Bünde, etc., allerdings könnten letztere eine ordentliche Politur gut vertragen - wird mit dem nächsten Saitenwechsel erledigt.
Als nächstes zog ich alle Schrauben nach- speziell die Halsschrauben und der Steg waren nicht allzu ordentlich befestigt - was klangliche Einbußen erzeugt, ohne das das Instrument daran Schuld hätte. Das müsste nicht sein, kann aber auch an der Nach-Trocknung der Hölzer am Weg von Asien nach Europa liegen.....
Insgesamt macht die Gitarren einen recht stabilen Eindruck.
Nach Stimmung prüfte ich die Einstellungen: Hals gut, Saitenlage nicht schlecht, aber mit Potential zum Nachbessern. Auch die PUs wiesen eine akzeptable Grundeinstellung auf.
Bespielbarkeit insgesamt gut, Saitenziehen ist auf den kaum polierten Bünden allerdings schwierig. Die Potis laufen weich, der PU-Schalter stramm und auch die Mechaniken funktionieren akzeptabel und stimmstabil. Für den preislichen Anspruch des Instruments ist das alles OK. Durch den leichten Thinline-Korpus ist die Gitarre am Gurt etwas kopflastig - daran muß man sich gewöhnen
Am Klang werden sich die Geister scheiden: natürlich kommen teleartige Klänge zustande, diese sind allerdings ziemlich dünn und schwach. Auch durch Justieren der PUs konnte ich nicht viel mehr herausholen. Es twängt zwar, jedoch auf einem verbesserbaren Niveau. Das Sustain ist wirklich gut (= gutes Holz).
Vermutlich werden schon ordentliche 010er Saiten einen Schritt vorwärts bedeuten, allenfalls wird ein PU-Tausch vorgenommen. Das kostet nicht die Welt. Die mechanische Basis des Instruments ist auf jeden Fall wert, aufgerüstet zu werden.
Auch ohne Seitenblick auf den Preis stellt das Instrument eine sehr taugliche Basis für mehr dar - und wenn man sich geschickt anstellt, bleibt der Gesamtpreis nach Aufrüstung immer noch deutlich unter dem des Originals.
Das Instrument wird - nach Adaption - sicher den einen oder anderen Gig erleben, allein schon des geringen Gewichts wegen.
Ich habe die Gitarre vor etwa einem Monat gekauft und sie seither regelmässig und viel gespielt. Dabei sind mir folgende Dinge aufgefallen: Zur Optik: Unter "Butterscotch Blonde" verstehe ich etwas anderes, die Farbe hier ist irgendwie undefiniert. Das Muster auf dem Schlagbrett ist übrigens nicht "echt", sondern aufgedruckt. Sieht man abe rvon weitem nicht.
Der Hals hat ein deutliches V-Profil, das sollte man wissen, wenn man die Gitarre bestellt. Ist nämlich sehr Geschmackssache. Da der Hals aber im Vergleich mit anderen Gitarren eher schlank ist, fällt es hier für einmal nicht allzu sehr ins Gewicht. Ansonsten ist der Hals äusserst wertig! Aus wirklich sehenswert schönem Holz, schnurgerade und top verarbeitet. Auch die Verarbeitung des Korpus ist ok, auch wenn er bestimmt aus einigen Stücken zusammengesetzt wurde. Die restliche Hardware ist ok, auch wenn da bestimmt noch viel Luft nach oben ist.
Zum Klang der Pickups: Das ist immer die Schwachstelle günstiger Gitarren - auch hier. Ich habe die Sache insofern etwas entschärft, als ich höherohmige Potis verbaut habe, das macht den Klang etwas heller und irgendwie auch direkter. Beim Spielen in Wohnzimmerlautstärke geht das Ganze in Ordnung. Schliesst man die Gitarre aber in einer Live- oder Proberaumsituation an den Amp, dann kommen die PUs schnell an ihre Grenzen. Das heisst, ihnen fehlt die Lebendigkeit, und man hört, dass das übertragene Tonspektrum einiges schmaler ist, als bei teureren Modellen. Daher beim Klang auch nur 3 Punkte.
Fazit: Für wenig Geld kauft man hier eine Gitarre, die absolut in Ordnung verarbeitet ist, der Hals genügt sogar professionellen Ansprüchen. Die Hardware kann man bei Bedarf noch mit teurerer ersetzen, und hat dann eine wirklich gute Gitarre. Mit der Optik muss man halt leben können...
Die Voreingenommenheit meiner 50 jährigen Erfahrung, mit einigen Fender und Gibson Gitarren und Bässen, hielt mich bisher immer davon ab, so eine „billig“ Gitarre mal anzutesten. Im Musicstore ist die Vergleichbarkeit immer nur wenige Schritte voneinander entfernt. Die Bedingung für die Qualität in der Urteilsfindung ist immer die lange Zeit der Erfahrung im Umgang mit der Spieltechnik und die Anzahl der runtergespielten Saitensätze. Von einer Anfängergitarre zu sprechen, „wenn es so etwas überhaupt gibt!“, ist völlig fehl am Platz. Bei einer „Blindverkostung“ wäre es selbst von Triolen und Läufen verwöhnten Saitenakrobaten schwer entscheidbar, welchen Kaufpreis diese Gitarre hat. Kein Lob ohne Tadel. Nach dem Entschluss diese Gitarre aus dem Verpackungskarton zu nehmen, brachte die erste Begutachtung einige nicht sauber geschliffene Bundstäbchen zum Vorschein. Dank dem tollen Service von Musicstore, war wenige Minuten später alles glatt wie ein Kinderpopo. Die Brücke habe ich selbst gegen eine mit sechs Reitern ausgetauscht. Der Hals musste geringfügig justiert werden. Ein neuer Satz Saiten, „natürlich die guten von Fender“, habe ich gleich mitgekauft. Über die Pickups denke ich noch nach, sie gegen Originale von Fender auszutauschen. Wäre eine Investition von gut 100 Euronen. Alles in allem hat sich der Kauf für mich absolut gelohnt.