Der Ultrasone Signature DXP ist ein dynamischer, geschlossener DJ-Kopfhörer mit einer besonders guten akustischen Isolation. Er bildet von 5 Hz bis 30 kHz das gesamte Spektrum ab und bringt mit 115 dB jede Menge Schalldruck. Darüber hinaus sind seine Ohrmuscheln drehbar, sodass man beim Mixing am DJ-Booth optimal vorhören kann. Bei dem in Deutschland handgefertigten Ultrasone Signature DXP kommen ausschließlich hochwertige Materialen zum Einsatz. Als Zubehör werden ein abnehmbares Spiralkabel mit vergoldetem 6,3 mm Klinkenstecker und ein abnehmbares gerades Kabel sowie eine hochwertige Transportbox mitgeliefert.
Mein Hauptvergleichsobjekt ist der Audio-Technica ATH M50X, der rein äußerlich erhebliche Ähnlichkeit in der Bauform aufzeigt. Keine Frage: Der Signature DXP klingt besser. Im Folgenden versuche ich, das ein wenig aufzuschlüsseln. Die Basswiedergabe im DXP ist kräftiger / naturalistischer ausgestattet, d.h. der ATH hat im Vergleich dazu die Neigung, Tieffrequentes zu verschlucken. Ein Effekt davon ist, dass die Stereowiedergabe im ATH in den oberen Mitten und Höhen deutlicher wirkt. Bei genauer A-B-Evaluation wird aber schnell klar, dass das eher ein Aufmerksamkeitsphänomen ist. Der fehlende Bass maskiert beim ATH einfach weniger im Rest des Frequenzgangs – natürlich ist der DXP nicht "enger" in der Positionierung einzelner Elemente im Stereomix. Es gibt vermutlich Monitoring-Situationen, in denen etwas weniger Bass auf den Ohren sogar hilfreich ist. Bei einem DJ-Mixer im PFL-Modus kann das aber natürlich mit dem EQ schnell angepasst werden. Beim ATH müsste man Boosten, kommt damit aber schnell an die physikalischen Grenzen des Kopfhörers. Um das einzuordnen: Der ATH ist einigen DJ-Standardmodellen von Sony oder Sennheiser bereits eher überlegen. Das Klangbild ist sowohl spektral als auch dynamisch auf dem Niveau gehobener Studio-Kopfhörer. Natürlich ist ein offener Audeze schon konzeptionell etwas anderes, aber ich würde dessen Aufgaben auch ohne Unsicherheiten mit einem DXP bewältigen können (nicht jedoch mit dem ATH). Als universaler Reisebegleiter also definitiv brauchbar.
Die Pegelreserven des DXP sind enorm, und ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass der ATH oder einige andere Kopfhörer da schwächeln. Der Nachteil ist natürlich, dass damit auch das Verletzungsrisiko steigt. Eine unbedachte Pegeleinstellung beim Dazuschalten eines Kanals, ein versehentliches Aufdrehen und das kann ohne Übertreibung ein Fall für die Notaufnahme werden. Andererseits lassen sich sehr leise Signale damit zuverlässig verstärken. Man darf nur nicht vergessen vor jedem Wechsel der Quelle den Regler zurückzudrehen. Sonst endet das böse. Wer mit Headroom auf ATH-Niveau auskommt, wäre vielleicht mit dem Modell "Signature Natural" gesundheitlich auf der sicheren Seite. Kostet aber satte 250€ mehr.
Was mich beim ATH maßlos enttäuscht, ist, dass sich der Kunstlederbezug des Bügels nicht austauschen lässt. Dieser fängt nach ein paar Jahren an zu bröckeln und dann ist ein ansonsten langlebiger Kopfhörer unbrauchbar – es sei denn, man toleriert schwarze Krümel, die einem ins Gesicht rieseln. Der DXP sieht solide aus, aber auch hier wurde auf die Modularität mancher Beyerdynamic / Sennheiser-Modelle verzichtet. Muss bei Bedarf vermutlich eingesendet werden. Wäre spannend zu wissen.
Insgesamt sitzt der DXP etwas "tighter" – drückt also mehr auf die Auflageflächen rund um die Ohren als der ATH. Den ATH finde ich wirklich merklich angenehmer. Das mag aber von Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Das Kabel hat übrigens das gleiche Steckerformat: ich freue mich also, mein ATH-Kabel mit Gewindeadapter bei mir zu haben, statt mit 2 Kabeln, die dem DXP begelegt sind, reisen zu müssen.
Die Verarbeitung sieht überzeugend aus. Die Designentscheidung der Farbgebung ist fast schon grenzwertig. Ich mag da konservativ sein, aber die Schwarz & Metall-Linie des ATH wirkt auf mich überzeugender. Beim DXP wechseln sich matte und Hochglanz-Elemente unstetig ab. Die „S-Logic“-Plaketten haben den Charme eines Technik-Sonderangebots von Lidl oder Aldi. Das Ultrasone-Logo selbst ist schon visuell überfrachtet. Die Außenflächen der Ohrmuscheln haben eine Hochglanzoberfläche, auf der jeder Fingerabdruck zu sehen bleibt. Auch die mattgrünen Teile sind Fingerabdruck-nachtragend. Die Gelenke sehen nach billigem Plastik aus... unterm Strich hat es aber einen abseitigen Spleen, der die Ultrasones auch optisch abhebt vom nüchternen Designkonsens der Konkurrenz.
Mich überzeugt der Klang und daher bin