Der Z-DSP von Tiptop ist ein Open Source DSP für das Modularsystem und kann mit Hilfe spezieller Steckkarten verschiedenste Programme austauschen. Das Hauptaugenmerk dieser Effektkarte (Grain de Folie) liegt auf der Granularen Synthese.
Die Granulare Synthese bedient sich häppchenweise an bereits existierendem Soundmaterial und setzt es zu etwas Neuem zusammen. Durch das Kombinieren vieler solcher Häppchen bzw. Körner (Grains) unterschiedlicher Länge, Amplitude, Pitch und Geschwindigkeit werden die wildesten Sounds kreiert, die den originalen Sound nur noch erahnen lassen.
Im Zusammenhang mit dem Z-DSP heißt dies, dass ein Speicherblock digitale Samples zur Wiedergabe bereithalten muss. Der Z-DSP verfügt über eine einsekündige Speicherkapazität für im Prozess befindliches Audiomaterial. Aus diesem Audiopuffer werden die Grains gepickt, modizifiert und in kleinen Portionen wiedergegeben. Die Anzahl der Grains bestimmt darüber, wie dicht der Output Sound klingt. Die verfügbaren Programme halten drei, vier oder sechs Grains zur Wiedergabe bereit. Jedes Grain stammt von einem zufälligen Punkt des Audiopuffers und verfügt über eine unabhängige Hüllkurvenkontrolle, um die Dauer zu verändern. Die Hüllkurvendauer wird als grain size bezeichnet.
"Grain de Folie" kann in etwa als "Körner des Wahnsinns" übersetzt werden, was den eigentümlichen Prozess des Auseinander- und wieder Zusammenbauens treffend beschreibt. Die französische Redewendung "avoir un grain de folie" beschreibt außerdem ein menschliches Verhalten, das nicht der Konvention entspricht. Was könnte die unberechenbare Natur dieses Satzes von Algorithmen besser beschreiben?
Grain de Folie Algorithmen: