Nicht ohne Grund hat sich der
Empirical Labs Distressor EL8-X
seit seiner Einführung im Jahr 1996 zum wahrscheinlich meist verkauften Studiogerät überhaupt entwickelt: Das Gerät bietet auf einer Höheneinheit eine
riesige Auswahl an Einstellmöglichkeiten bei bestmöglicher Audioqualität
und weiß mit jedem beliebigen Audiosignal umzugehen. Hervorstechendstes Merkmal des Distressors ist die Kombination zweier zentraler Funktionen der Studiotechnik:
Kompression und Sättigung
. Während die Sättigung bei klassischem Recording Equipment in der Regel en passant erledigt wird, bspw. durch einen Röhrenpreamp, die Bandmaschine oder ein ähnliches Schätzchen, kann sie beim Distressor in den
Modi Dist. 2 (röhrenähnlich) und Dist. 3 (tonbandähnlich)
separat, bei der Ratio 1:1 auch ohne Kompression, abgerufen und mit dem Inputregler eingestellt werden.
Für die Kompression wiederum stellt der Distressor ebenfalls mehrere Möglichkeiten bereit: So schaltet er im
Modus Opto (Ratio 10:1)
auf optische Kompressionssteuerung wie bei Klassikern wie dem LA-2A und LA-3A um, sodass sich sein An- und Absprechverhalten grundlegend ändert. Wird der Schalter für den
British-Mode
umgelegt, wird der Sound eines 1176 im All-Buttons-Mode imitiert, wobei allerdings die Ratio nach wie vor manuell eingestellt werden kann. Schaltet man die
Ratio auf NUKE
, so wird der Distressor zum Brickwall Limiter. In allen anderen Stellungen verwendet er
mit steigender Ratio zunehmend Hard Knee-Kennlinien
. Weiterhin können ein
Hochpassfilter und/oder ein Mittenboost auf den Detektorweg
gelegt werden, um die Bässe im Ausgangsmaterial stärker zu erhalten und/oder den oberen Mittenbereich, bspw. bei einer scharfen Gesangsstimme, etwas zurückzunehmen. Auch der Audioweg kann schließlich mit einem Hochpassfilter bearbeitet werden.
Mit all seinen Klang- und Einstellmöglichkeiten ist der Empirical Labs Distressor EL8-X aus keinem größeren Studio mehr wegzudenken. Er eignet sich sowohl für das analoge Anfärben von Sounds, das Arbeiten mit Hochpassfilter und Kompression beim Abmischen und bei der Aufnahme als auch das radikale Zusammenpressen und fette Anzerren von Schlagzeug, Bass, Gitarre und Gesang. Wer überlegt, eine größere Summe in Analogequipment zu investieren oder seinen Sound immens aufzuwerten, kommt nicht daran vorbei, sich den Distressor näher an zu sehen.
