Waldorf Streichfett ist ein String Synthesizer im Desktop-Format, der mit 128-stimmiger Polyphonie String Sounds produziert: Violin, Viola, Cello, Brass, Organ und Choir. Mit dem Ensemble-Effekt wird ein erweiterter Chorus-Effekt mit drei Modi geboten. Außerdem ist das Gerät mit einem USB Anschluss für Mac und PC und MIDI Buchsen ausgestattet.
In der String Section des Waldorf Streichfett kann zwischen Violine, Viola, Cello, Choir, Brass und Organ gewählt werden. Die Oktavlage wir über einen Schalter ausgewählt, der die Stufen 8va, Bass und Both bietet. Mit dem Ensemble-Schalter wird zwischen klassischem String-Machine-Ensemble-Effekt, String + Chorus und Chorus gewählt werden. Die Hüllkurve kann über die beiden Regler Crescendo und Release in streichertypischer Manier beeinflußt werden.
Neben den Streichersounds stehen Streichfett in der monophone Solo Section Bass, E-Piano, Clavi, Synth und Pluto als Presetsounds zur Verfügung. Die Sounds sind durch weit entfernt vom Klang, den man bei der Bezeichnung erwarten kann, sind aber eine hervorragende Ergänzung zur String Section. Per Auswahlschalter ist eine Split- oder Layerfunktion schaltbar. Ein stufenloses Tremolo ist ebenso integriert wie eine umschaltbare und regelbare Hüllkurve. String- und Solo- Section können über den Balance-Regler nahtlos miteinander gemischt werden.
In der Effekt-Sektion stehen Animate, Phaser und Reverb bereit, deren Intensität natürlich auch geregelt werden kann. Im Waldorf Streichfett können insgesamt 12 User-Einstellungen gespeichert werden (3 Bänke á 4 Speicherplätze). Die Verbindung zur Außenwelt geschieht für die MIDI-Funktion über herkömmliche MIDI-Buchsen (In und Out), sowie über USB, für die Audioausgabe stehen ein Kopfhörerausgang und zwei Klinkenoutputs zur Verfügung.
Da die bisherige Resonanz auf den Streichfett mitunter recht unterschiedlich ausfiel, war ich zunächst skeptisch, ob Waldorfs String-Machine tatsächlich etwas taugt. Tatsächlich aber hat sich der Streichfett, wenngleich er erst seit ein paar Wochen im Einsatz ist, schnell seinen Platz in meinem Set gesichert.
Zum Aufbau: Die Klangerzeugung wird über Parameter aus den Bereichen der String- und der Solosektion geregelt – mit dem großen Knob in der Mitte lässt sich das Mischungsverhältnis beider Bereiche zueinander bestimmen, wobei in der jeweils äußersten Stellung entweder nur die Stringsektion oder der Solobereich erklingt. Im Stringsegment stehen u. a. Violinen-, Cello-, Orgel- und Chorklänge sowie Layersounds der genannten Klangfarben zur Auswahl, während im Solobereich zwischen z. B. Bass-, E-Piano- oder Synthklängen gewählt werden kann. Für die String- und Solosektion lassen sich jeweils separat Attack und Release der Hüllkurve(n) einstellen. Der Solobereich ist zusätzlich mit einem Envelope-Schalter für die Hüllkurve (samt Decay und erweiterten Einstellmöglichkeiten für den Attack-Bereich) und einem Tremolo-Regler ausgestattet im Stringsegment kann dem Sound zudem mittels eines Oktavlagenschalters zusätzliche Breite verliehen werden.
Das Salz in der Suppe sind natürlich die zuschalt- und regelbaren Effekte: Im Effektbereich lassen sich einerseits Art und Umfang der ausschließlich dem Stringbereich vorbehaltenen Modulationen regeln, desweiteren Tiefe und Ausmaß des Reverbs justieren, das sich sowohl auf den Solo- als auch den Stringbereich auswirkt. Die 12 Onboard-Speicherplätze, auf denen sich alle eingestellten Klangparameter sichern lassen, sind dabei meines Erachtens absolut ausreichend – für gängige Live-Situationen ebenso wie als als digitaler Spickzettel im Studiobetrieb.
Zum Klang: Der Streichfett ist klanglich deutlich breiter aufgestellt, als man zunächst vermuten könnte. Wer ausgiebig mit dem regelbaren Mischungsverhältnis der String- und Solosektion experimentiert, die Kombinations- und Einstellmöglichkeiten der Effektsektionen voll ausnutzt und den String- sowie den Solobereich hin und wieder nur im Alleinbetrieb verwendet, wird mit einem breiten Repertoire an variablen, zumeist gutklingenden Sounds belohnt. Da die Klangparameter der String- oder Solosektion auch während des laufenden Betriebs – also während Noten gespielt werden – durchlaufen werden können, ergeben sich schnell zusätzlich interessante, musikalisch absolut verwertbare Ergebnisse. Puristen werden sich vielleicht daran stören, dass die Emulation der alten Klassiker, die nicht zuletzt Waldorfs hausinterne Werbung verspricht, allenfalls bedingt gelingt: denn ein ‚Solina String Ensemble‘ ersetzt der Streichfett definitiv ebenso wenig wie einen ‚Korg Lambda‘. Klanglich allzu weit entfernt von den Vorbildern der Analogära ist Waldorfs Spross aber auch nicht.
Wahrscheinlich wird man dem Streichfett am ehesten dadurch gerecht, wenn man ihn als – mitunter eigenwillige – Interpretation seiner Vorbilder versteht. Spaß macht die kleine Kiste in jedem Fall: ob im Solobetrieb, dann auch gerne bei vollständig aufgedrehter Effektsektion, oder als Flächenlieferant im Verbund mit anderen Klangerzeugern.
Für mich eine wunderbare Entdeckung, ohne langes herumprobieren finde ich sofort genau den Sound, den ich will, viel lebendiger, authentischer als die Sounds, die mein bisheriges Luxusequipment hergibt. Wer Sounds a la Pink Floyd mag wird an diesem Kästchen nicht vorbei kommen. Bei dem Preis sollte das aber kein Problem sein.
Wer auf atmosphärische Flächen steht, ist bei diesem Synthie genau richtig. Keine komplizierte Bedienung und selbst mit planlosem rumgeschraube kriegt man schnell gute Sounds hin. Trotz den im Vergleich zu anderen Synthies geringeren Optionen sind die Sounds sehr vielseitig und werden auch nicht schnell langweilig. Mit dem Einsatz von externen Effekten setzt man dem ganzen noch ordentlich einen drauf. Bin sehr zufrieden mit dem Produkt.
Habe immer nach fetten Sound Samples in dieser Richtung gesucht, aber nix vernünftiges gefunden. Mit dem Streichfett habe ich nun ein bezahlbaren Synthesizer gefunden der diese Lücke schliesst und man kann den Sound noch selber modifizieren und in einer der 12 Programme speichern. Toller Sound für wenig Kohle.