Delay mit 2x5 Modi inkl. Clock-Sync und Vintage-Effekten
Reverb mit 2x6 Hall-Effekten
Kompressor
Clavia - Nord Stage 4 Review - Was gibts Neues?
Das Clavia Nord Stage 4 88 im Überblick
Mit dem Nord Stage 4 88 stellt Clavia die vierte Generation des beliebten Stage Pianos im auffälligen Kamin-rot vor. Dank hochwertiger Verarbeitung, klar strukturiertem Bedienfeld und sparsam eingesetzten Doppelbelegungen ist das Nord Stage 4 ein Garant für Live-taugliches Spiel und zielsicher an den gewünschten Klang zu gelangen. Die hervorragend spielbare 88 Tasten Klaviatur mit Hammermechanik ist mit Triple Sensor Technologie für feinfühliges Spiel und Aftertouch ausgestattet. Das Instrument ist siebenfach multitimbral, es können also sieben Parts bzw. Layer zugleich genutzt werden! Die Parts setzen sich aus zwei Orgel, zwei Piano und drei Synth Parts zusammen, die Stimmenzahl variiert je Sektion. Obendrein gibt es einen umfangreichen Effektprozessor mit Layer-Struktur, der jeden Sound mit bis zu sechs Effekten gleichzeitig aufpeppen und/oder verbiegen kann. Dass das Nord Stage 4 ein echtes Arbeitstier für Bühne und Studio ist, das merkt man an zuweisbaren Tasten für den Direktzugriff auf Programme, drei Splitzonen inkl. Crossfades zur Verteilung von Klängen über die Tastatur und Scenen Morphing, was einen möglichst unauffälligen Soundset-Wechsel ermöglicht.
Orgel!
Die Orgel-Sektion bietet Clavia‘s hervorragende Simulationen von B3 Tonewheel, B3 Bass, klassischen Vox und Farisa Orgeln sowie zwei Pfeifenorgel Modelle. Das zentrale Bedienteil ist diesem Bereich sind die neun Zugriegel mit LED-Balken. Damit der Sound sich auf der Bühne nicht versehentlich verstellt kann zwischen Live und Preset Mode umgeschaltet werden, letzterer deaktiviert die Fader. Elementare Klangnuancen wie Vibrato/Chorus und Percussion haben ihre eigenen Bedienelemente und sind ohne Shift-Funktion direkt erreichbar. Der beliebte Rotary-Effekt ist mit Slow/Fast/Stop und Verzerrung ausreichend einstellbar und verleiht vor allem Jazz-Orgeln die nötige Funkyness. Zwei Layer/Parts können zugleich gespielt werden.
Piano!
Die Piano Sektion des Nord Stage 4 besticht mit einer neuen und erweiterten Sammlung von Flügeln, Uprights und Electric Pianos aus Clavia’s exklusiver Piano Library, kombiniert mit neuen Features wie Dynamic Compression und Unison. Der Speicher der Piano Sektion fasst 2GB für Klavierklänge, die bei Bedarf mit dem Nord Sound Manager am Computer austauschbar sind. Die Polyphonie ist mit 120 Stimmen hoch genug auslegt, damit auch bei schnellerem Spiel keine ausklingenden Noten abgeschnitten werden. Zwei Layer bzw. Parts sind in hier gleichzeitig nutzbar. Details wie einstellbare Anschlagdynamik, schaltbare String Resonance oder Soft Release sowie fünf verschiedene Timbre-Varianten geben dem Spieler alles an die Hand um auf dem kürzesten Weg an den gewünschten Pianoklang zu gelangen.
Synthesizer!
Die Synthesizer Sektion des Nord Stage 4 geht mehr in die Tiefe als es das auf das Wesentliche reduzierte Bedienfeld vermuten lässt. Primär bietet dieser Bereich drei Layer bzw. Parts, die zugleich nutzbar sind, sich stattliche 46 Stimmen teilen und auf die 1GB große Nord Sample Library zugreifen. An Tonerzeugungsformen ist alles vorhanden, was Musiker am häufigsten benötigen: Virtual Analog (klassische Wellenformen inkl. Shaper, Hardsync und Rauschen), Samples, FM und Wavetables. Das digitale Filter klingt einfach hervorragend und stellt sechs Filtermodi mit schaltbarem Drive zur Auswahl: Moog Lowpass, 12/24db Lowpass, Bandpass, Hochpass und kombinierter LP/BP formen den Klang wunschgemäß zurecht. Natürlich fehlen auch die klassischen Modulationsquellen nicht. Drei ADR Hüllkurven für Pitch, VCF und VCA sowie ein LFO der auf Pitch, Osc Ctrl oder Filter geroutet werden kann sorgen für abwechslungsreiche Klänge. Die Stimmenverteilung kann je Patch individuell mit Polyphon, Mono, Legato oder Unisono eingestellt werden. Obendrein ist Vibrato von einem von fünf Modulationsquellen auslösbar. Abgerundet wird die Synthesizer Sektion von einem komplexen Arpeggiator, der neben den gängigen Abspielmustern mit verschiedenen Pattern auch einen speziellen Poly-Mode sowie einen Gate-Mode, der sich u.a. perfekt für 90er Jahre Trance/Hardtrance Melodien eignet.
Effekte!
Im Nord Stage 4 ist Clavia’s bislang umfangreichster Effektprozessor implementiert. Der Name Layer Effects verrät es schon fast: die Effektstruktur ist für jede tonerzeugende Sektion separat aktivierbar. Es gibt zwei Effektblöcke die primär Modulationseffekte wie z.B.Chorus, Flanger, Phaser, Rotary, Ringmodulator, Spin oder Wah abdecken. Amp Simulator / EQ wird seiner Aufgabe mehr als gerecht und fügt den Optionen Lowpass und Highpass Filter anstelle den Mittenbandes hinzu. Dieser Effektblock ist essentiell für charakteristische Orgelsounds! Das Delay ist weitreichend einstellbar, kann zur Clock synchronisiert werden und beherrscht sogar sehr kurze Delays, die in Vintage-Effektgeräten u.a. für Chorus oder Ensemble Effekte genutzt wurden. Der Reverb punktet mit sechs Hall-Effekten, die vom kleinen Raum bis hin zur Kathedrale reichen und sogar einen Federhall für die kultigen Schepper-Reverbs beinhalten. Der Klangcharakter ist zwischen Bright und Dark umschaltbar. Mit dem 2-Parameter Kompressor schließt die Effektsektion ab; gerade perkussive Klänge und die Summe (Global) profitiert von dieser einfachen Möglichkeit für mehr Druck zu sorgen. Mit Ausnahme vom Kompressor ist jeder Effekt bzw. Effektblock mit einer Variation ausgestattet, was letztendlich die doppelte Anzahl verfügbarer Effekte bedeutet.
Julian "J3PO" Pollack showcasing the Nord Stage 4
Nord Stage 4: Joshua Domfeh - Mayfair
Nord Stage 4: Dominique Xavier - Just Because
Nord Stage 4: Daniel Weatherspoon - Old Town Medley
Da ich sehr lange keine Musik mehr gemacht hatte, war ich bisher mit meinem „uralten“ Doepfer LMK3+ mit MIDI-Expandern und einem KORG DW-8000 unterwegs. Vor zwei Jahren habe ich dann noch ein V3 Sound Grand Piano XXL MIDI Expander dazu gekauft. Soundmäßig auch ein tolles Teil, keine Frage. Nun habe ich mir das Nord Stage 4 „gegönnt“. Das Teil ist einfach der Hammer. Neben den sehr guten Sounds und der super ansprechenden Tastatur begeistert mich die Bedienbarkeit. Man muss sich kaum durch irgendwelche Menüs durcharbeiten, die meisten Funktionen sind direkt über einen Regler oder einen Taste zu erreichen. Man muss sich schon ein bisschen einarbeiten, aber im Vergleich zu einem KORG DW-8000 sind Synth-Sounds echt sehr schnell erstellt. Es gibt dann noch Kleinigkeiten, die weiter begeistern. Ich habe Songs, die mit einem aufgezeichneten Intro starten. Mit dem Sample-Editor kann man einfach eine WAV-Datei auf´s Nord kopieren und auf eine Taste legen. Einfach auf die unterste oder oberste Taste und den anderen Sound dann über die Split-Funktion auf die anderen Zonen. Großartig einfach! Und ich benutze noch einige Sounds auf dem v3-Piano, die Ansteuerung eines externen Expanders ist super gelöst. Man kann zwei CC-Parameter auf Drehregler legen und kann sämtliche Soundbänke anwählen, im Program-Change-Befehl sind noch LSB und MSB auswählbar und live kann man die Lautstärke des externen Expanders separat im Verhältnis zum Nord über den Synth-Schieberegler steuern, das finde ich sehr praktisch.
Zusammenfassend einfach ein fantastisches Stage-Keyboard mit sehr vielen Möglichkeiten und tollen Sounds!!!