Mit der Gretsch G5420TG Electromatic 135th Anniversary LTD Bigsby Dark Cherry/Casino Gold zelebriert das amerikanische Kult-Unternehmen seinen 135. Geburtstag und präsentiert eine große Hollow Body E-Gitarre im schicken Two Tone Finish. Hierbei versprichen zwei Gretsch Blacktop Filter'Tron Pickups im großen Korpus aus laminiertem Ahorn erstklassige Rock'n'Roll Sounds mit luftiger Ansprache, während auf dem Hals im "Standard U"-Profil jedes Lick wie von alleine aus der Hand geht. Darüber hinaus ist die Gretsch G5420T Electromatic 135th Anniversary Hollow Body mit einem Bigsby Vibrato und präzisen Vintage Style Tunern ausgestattet.
Bei der Gretsch G5420T Electromatic 135th Anniversary setzt Gretsch auf die hauseigene Konstruktionsweise mit einem Korpus aus fünflagigem Ahorn-Laminat und dem Sound Post Bracing, die den Klang der E-Gitarre mit einem holzigen Akustik-Timbre färbt. Darüber hinaus bietet Ahorn-Hals das traditionelle "Standard U"-Profil für eine bequeme Bespielbarkeit über das gesamte Griffbrett aus Compressed Ebony, in dem "Neoclassic Thumbnail"-INlays für beste Orientierung zwischen den 22 Bünden sorgen.
Mit zwei Gretsch Blacktop Filter'Tron Pickups in Hals- und Steg-Position entpuppt sich die Gretsch G5420T Electromatic 135th Anniversary Hollow Body als erstklassige Rock'n'Roll Machine. Mit einem luftigen Klangbild, das brillante Höhen mit der resonanten Färbung der Hollow Body Konstruktion verbindet, setzen sich sowohl Clean gespielte Licks als auch mit leichtem Crunch versehene Riffs perfekt durch. Mithilfe der typischen Gretsch-Schaltung, die neben einem 3-Wege Toggle sowie separaten Volume-Reglern für jeden Pickup auch Master Volume- und Master Tone-Potis umfasst, lassen sich vielseitige Klangfarben abrufen.
Darüber hinaus besitzt die Gretsch G5420TG Electromatic 135th Anniversary eine zuverlässige Hardware-Ausstattung, die sich mit dem Gold-Finish perfekt in den Anniversary Look einfügt. Dementsprechend werden die Saiten vom traditionellen Bigsby B60 Vibrato aus über eine Gretsch Adjusto-Matic Brücke gefügt, die auf einer gepinnten Basis aus Compressed Ebony gelagert ist. An der Kopfplatte versprechen darüber hinaus Open Gear Mechaniken ein präzises Tuning auch bei häufigem Gebrauch des Vibrato-Hebels.
Ich spiele in einer Band, in der ich relativ flexibel sein muss. Ich besitze inzwischen ein Les Paul, eine Strat, und eine Tele. Alle kosteten ihr entsprechendes Geld. Seltsamerweise bin ich jedoch bei einer Gretsch Streamliner G2622T hängengeblieben, die ich eher unbeabsichtigt kaufte. Ein Upgrade war nur eine Frage der Zeit.
Knapp zwei Jahre liebäugelte ich mit der G5420T, doch gekauft habe ich sie bisher nicht. Nun hat Gretsch die 135th Anniversary-Modelle in die Läden gebracht. Sofort war ich von der Farbe und der vergoldeten Hardware angetan. Der Ruf der Serien-Modelle war so gut, dass ich nun endlich zugegriffen habe.
Zuerst möchte ich meine Kritik loswerden. Die Verarbeitung meiner Streamliner war tadellos. Trotz günstigem Preis hatte ich hier keinerlei Beanstandungen. Daher waren meine Erwartungen an die doppelt so teure große Schwester auch entsprechend hoch. Leider bin ich nun ein klein wenig enttäuscht. Es gibt durchaus Grund zur Kritik. Vor allem der Übergang vom Body zum Hals ist hier nur schlecht verarbeitet. Man sieht, dass mit einem Pinsel versucht wurde, Problemstellen im Lack zu korrigieren. Zudem wurden wohl kleinere Makel an der Goldlackierung ignorant mit Hochglanzlack versiegelt, statt sie auszumerzen. Da der Hals nicht bis zum 22. Bund auf der Decke des Bodys aufliegt, hat man einen Spalt. Dieser ist konstruktiv gewollt und soll sicher das Schwingen der Decke ermöglichen. Soweit ok. Leider ist der Lack der Decke darunter nur schlecht aufgetragen. Das ist sehr schade, auch wenn man dafür schon genauer hinsehen muss. Zuletzt gab es Probleme bei einem der Gurthalter. Hier wollte ich den Kopf abdrehen, um den Gurt anzubringen. Das ist bei Gretsch so vorgesehen. Leider war der Kopf so fest, dass ich gleich die ganze Schraube aus dem Holz gedreht habe. Mit einer Zange konnte ich das Gewinde lösen und hätte den Gurthalter wieder einschrauben müssen. Ich hatte sowieso vor, Schaller Security Locks anzubringen. Daher auch nicht so dramatisch. Zu guter Letzt ist die Vergoldung an den Wirbeln der Stimmmechaniken nicht 100% deckend und man erkennt im richtigen Licht eine silbern glänzende Kante. All diese Mängel sind für mich noch vertretbar und haben keinen Einfluss auf den Klang der Gitarre. Dennoch hätte ich hier mehr erwartet.
Nun die positiven Erfahrungen. Bereits der akustische Klang ist eine Ohrenweide. Als ich die Gitarre bekam, waren wohl 11er Saiten drauf. Diese klangen absolut sauber und durch den Resonanzkörper entsprechend laut. Das ließ hoffen. Als ich die Gitarre an den Amp stöpselte, war eine ungewohnte Klarheit zu hören. Hier vermatschte nichts. Jede Saite war deutlich auszumachen. Strumming am E-Gitarrenamp macht hier keinerlei Probleme. Der Ton-Regler arbeitet brauchbar über den gesamten Regelbereich. Die Treble-Bleed Schaltung verrichtet ihre Arbeit deutlich spürbar und sorgt auch bei zurückgedrehtem Volume-Poti für einen brillianten Klang. Lediglich der Lautstärkeregler des Hals-Pickups ist unter dem Tremeoloarm etwas ungünstig zu erreichen. Positiv zu erwähnen ist der Bigsby. Dieser funktioniert im Vergleich zur Streamliner butterweich. Das ist sicher der etwas anderen Saitenführung geschuldet, die den Druck von der Korpusdecke nehmen soll. Verzerrt ist die Gitarre ein Traum. Für mich ist die Feedback-Anfälligkeit ok. Wir spielen nicht so laut und ich werde damit keine Probleme bekommen. Liebhaber der harten Liga werden eh zu einer anderen Gitarre greifen. In manchen Situationen kommt der Klang an meinem Grandmeister 36 etwas grell rüber. Das Problem löse ich mit dem EP-Booster, der den Ton noch einmal in die richtige Richtung verbiegt.
Trotz der kosmetischen Mängel bin ich äußerst zufrieden. Vielleicht hatte ich einfach etwas Pech. Wer über eine Gretsch nachdenkt, sollte unbedingt zuschlagen. Klanglich ist sie ein Traum! Nach 135 Jahren verstehen die wirklich was von ihrem Handwerk.