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Wer mit einer Ibanez JS liebäugelte, der hatte immer die Wahl zwischen den teuren Prestige-Modellen aus Japan und den einsteigerfreundlichen Modellen aus Korea. Sie unterscheiden sich in ihrer Verarbeitung und auch in der Verwendung von Ibanez Hauskomponenten. So werden hier keine DiMarzio Pickups verwendet, sondern Ibanez Hausmodelle. Die klingen durchaus nicht schlecht. Trotzdem habe ich sie gegen einen Mo‘Joe und Chopper von DiMarzio getauscht und bin so dem Original etwas näher gekommen. Der Hals lässt sich großartig spielen, hat mehr ein 60s Feel als die ultradünnen Hälse der Vai Signatures. Ebenso hat die JS Serie immer den einzigartigen Korpus behalten, der sie von vielen anderen Ibanez Modellen deutlich unterscheidet. Der Korpus ist sehr schlank und sehr leicht, was sie sehr angenehm zum Tragen am Gurt macht.
Das Setup der Gitarre musste ich einmal überarbeiten. Die Saitenlage war eine Katastrophe bei Auslieferung. Kommt natürlich auch auf die individuellen Spielwünsche des Gitarristen an. Im Vergleich dazu habe ich allerdings an meiner Premium AZ bisher nie etwas umstellen brauchen, und die kam etwa mit gleichem Preisniveau bei mir an. Außerdem hat Ibanez nicht unbedingt für das Klemm-Tremolo die besten Teile verwendet, der Tremoloarm quietscht in jeder Position bei Verstellen.
Fazit: beurteilend aufgrund andere Produkte im gleichen Preisrahmen kann ich nur sagen, dass es sich einerseits um eine gut klingende Gitarre für Blues, Rock und Fusion handelt, dennoch muss man bei der Ausstattung und Verarbeitungsqualität den einen oder anderen Abstrich machen. Sie bleibt ab Ladentisch etwas unter ihrem Potenzial, da das Setup eine Überarbeitung erfordert und ggf. würde ich die Pickups tauschen (kein Muss!).