Wer das innovative Strymon Iridium in sein Bühnen-Rig integriert, kann seine schweren Verstärker-Boliden getrost zuhause lassen. Das kompakte Pedal präsentiert sich als gelungene Kombination aus einer mit drei authentischen Verstärker-Modellen bepackten Amp-Simulation und eine individuell und umfangreich anpassbare IR Cabinet-Sektion. Hierbei legten die Effekttüftler von Strymon besonders viel Wert auf einen originalgetreuen
Die Grundlage der Verstärker-Sounds des Strymon Iridium bildet der innovative Matrix Modeling Prozess, der sämtliche klanglichen Details und Eigenheiten des Vorbilds vom Röhrencharakter bis zum korrekten
Hinter dem Verstärker legt Strymon mit dem Iridium neun vorinstallierte Premium-IRs von professionellen Anbietern wie OwnHammer, Celestion, cabIR und Valhallir an die Hand und präsentiert gelungene Simulationen authentischer Lautsprecherboxen von kleinen 1x12" Boxen bis hin zu mit acht Alnico-Lautsprechern beladenen 8x12" Cabinets. Dank stirnseitigem USB-Anschluss können auch eigene Impulse Responses über die gratis erhältliche Strymon Impulse Manager Software bearbeitet und der Sammlung hinzugefügt werden, wodurch der eigene Lieblingssound auf der Bühne, der Probe und auf der heimischen Couch jederzeit in greifbarer Nähe ist.
Meine 2 Cents zum Iridium: tolles Teil! V.a. die Fender- und Marshallsounds sind für mein Empfinden der Hammer. Sowohl der Deluxe-Reverb als auch der Plexi machen einfach Bock auf mehr. Auch der Vox AC30 Sound macht Laune, aber an den für mich noch neuen Sound - hatte noch nie einen Vox Amp, anders als bei Fender und Marshall - muss ich mich noch etwas gewöhnen.
Tatsächlich klingt von den gemodellten Sounds in meinen Ohren nichts gekünstelt, sondern sehr "authentisch". Insbesondere beim "punch"-Kanal (Marshall) hat man in punkto Klang das Gefühl, dass hier tatsächlich Röhren gerade schwer am arbeiten sind.
Besonders hervorheben würde ich außerdem: Die Cabs klingen alle sehr gut und man hat zu jedem Amp 3 Auswahlmöglichkeiten, die für den jew. Amp Sinn ergeben (besser gelöst, als beim Walrus ACS1, den ich ebenfalls getestet habe). Beim Fender-Kanal kann man über den Mitten-Regler klanglich dem Tweed-Sound nahe kommen (Mitten raus, und man ist beim Blackface-Sound). Beim Chime-Kanal (Vox) fungiert der Mittenregler als Highcut - der beim Original eben im Gegensatz zum Mittenregler vorhanden ist. Meines Erachtens wurde in diesen Punkten einfach gut mitgedacht.
Wer also einen Hang zu Vintage-Amps hat und eher den puristischen Ansatz favorisiert, der sollte hier mal antesten.
Zum Aufnehmen und natürlich auch zum Üben für zuhause über Kopfhörer oder Monitor ist das Iridium super. Die Sounds sind klasse und die Bedienung ein Kinderspiel. Ich bin begeistert. Live-Erfahrungen konnte ich bisher noch nicht sammeln.
Spontan konnte ich, ohne im Vorfeld eine Bedienungsanleitung zu studieren, für eine Aufnahme drei Sounds einstellen die mich überzeugten: einen klaren
Strat-Sound über den Fender-Amp, ein Crunch-Sound mit der Tele über den VOX-Amp so wie einen Lead-Sound mit der Les Paul über den Marshall-Amp. Normalerweise spiele ich
über einen Fender Hot Rod Deluxe mit diversen vorgeschalteten Pedalen und bin auch sehr zufrieden damit. Dennoch kann ich jetzt mit dem Iridium meine gewünschten Sounds problemlos nachbilden und ohne großen Aufwand direkt aufnehmen. Darüber hinaus habe ich Verstärker-Modelle und dementsprechende Sounds zur Verfügung die ich alleine mit dem Hot Rod nicht hinbekomme.
Vorgeschaltete Effekte nimmt das Iridium genau so gerne an wie mein Fender-Amp. Besonders gut finde ich auch, dass das Iridium auf den Lautstärkeregler der Gitarre wie ein
echter Röhrenamp reagiert. So klart der Sound bei einer eingestellten Vorstufenverzerrung wunderbar auf wenn man die Lautstärke an der Gitarre reduziert. Ebenso reagiert das
Iridium mit harmonischer Verzerrung wenn man einen Booster vorschaltet.
Jetzt muss sich das Pedal noch im Livebetrieb bewähren. Dazu hatte ich bislang noch keine Gelegenheit. Ich bin gespannt ob mir die Gitarre über den Monitor reicht, oder ob mir
doch der Amp im Rücken fehlt. Wenn es funktioniert wäre es klasse, hätte ich doch nur noch das Iridium zu ‘schleppen‘.
Dies ist der Klang und das Gefühl, der dem Original am nächsten kommt, auf das ich gestoßen bin. Ich wollte schon immer ein 2-Amp-Setup mit einem Fender für Cleans und entweder einem AC30 oder JTM45 für Lead-Sounds ausprobieren und jetzt kann ich das überall haben, wo ich will. Die Raumemulation verkauft wirklich das Amp-in-the-Room-Feeling und als Röhrenamp-Typ liebe ich es, dass ich nur ein paar Knöpfe drehen und loslegen muss. Keine Menüs zum Durchblättern und Hunderte von Voreinstellungen. Nur drei ikonische Verstärker und die Töne!
SUPER das Teil
Wird als Ampersatz verwendet. Die Bedienung über Potis läuft hervorragend und fühlt sich sehr nah an einem Amp an. Nichtsdestotrotz bieten sich viele Möglichkeiten, da in gewissen Kombinationen sich auch die Poti charakteristik verändert. Der Klang ist super und reicht von sehr cleanen Sachen bis zu richtig krachend.
Alles in allem macht das kleine Kästchen richtig viel Spaß und lädt immer wieder zum Auspacken der Gitarre ein. Ist nicht ganz günstig, aber seinen Preis wert.
Für diejenigen unter uns, die gezwungen sind, mit dem Kopfhörer zu üben, ist das Teil ein Segen. Damit nutzt man nur einen Bruchteil der Möglichkeiten des Iridium, aber allein dafür hat sich in meinem Fall schon der Kauf gelohnt. Bislang lief es bei mir über Plugin-Lösungen (auch gekaufte, also „bessere“) - kein Vergleich, das Iridium klingt dermaßen präsent und fett über Kopfhörer, dass ich wirklich die Zeit vergesse. Auch kein langes Frickeln, um den geeigneten Sound zu finden, ein bisschen Rumdrehen und/oder Toggleswitching - fertig! Und dann das Wichtigste: spielen beziehungsweise üben, nicht am Sound rumschrauben!!!
Aber es geht natürlich auch laut: Der Sound über meine Leise-Heimspiellösung (Headrush FRFR 108) ist einfach klasse! Und vor allem: Ich kann in Ruhe den Sound mit meinem Pedalboard spielen, den ich auch im Proberaum verwende (dann allerdings wohl doch über den geliebten Fender DeVille Michael Landau). Das Strymon Iridium macht Laune, fertig!