Mit dem e7 beschert uns der argentinische HerstellerGS Music einen 7-stimmig polyphonen Analog Synthesizer mit subtraktiver Klangerzeugung. Das Desktopgehäuse mit den schönen Holzseitenteilen macht einen wertig verarbeiteten Eindruck und punktet mit verschraubten Reglern. Auf dem aufgeräumten und gut strukturierten Bedienfeld finden sich alle wichtigen Parameter, wodurch sich neue Sounds fast schon von alleine erstellen. Der e7 ist trotz der vertrauten Struktur kein Clone und überzeugt mit einem hochwertigen, eigenständigen Sound. Das OLED Display fungiert zugleich als Oszilloskop und zeigt die Wellenform der Oszillatoren, den Verlauf der Hüllkurven und Auswirkung der Effekte an. Zu den 512 Presets, die man nach Belieben überschreiben kann gesellt sich der Panel Mode; sobald dieser aktiviert ist entspricht der Sound den aktuellen Reglereinstellungen. GS Music hat dem e7 vierfache Multitimbralität spendiert. So kann man z.B. drei monophone Sounds und einen vierstimmigen Chord zugleich aus dem Instrument holen. Optionen zur Stimmenverwaltung, enthaltene Presets und sogar einen Mixer finden sich im Menü. Für Multi-Programme gibt es 128 eigene Speicherplätze. Dank der vollständigen MIDI-Implementation lässt sich der e7 von jeder DAW oder Mastersequencer automatisieren. Hierzu gehört auch MPE MIDI mit polyphonem Aftertouch. Controller wie Osmose, Seaboard oder Continuum sind ideale Kandidaten um das Maximum aus dem Synth herauszuholen.
Die Stimmenarchitektur
Eine Stimme des e7 besteht aus zwei identischen Oszillatoren, die die Wellenformen Sägezahn, Sharktooth, Dreieck und Rechteck mit PWM erzeugen. Rechteck kann mit einer der anderen Wellenformen kombiniert oder alleine verwendet werden. Zu jedem Oszillator gehört ein Suboszillator, der eine Oktave unterhalb des jeweiligen Tongenerators mitschwingt. Im zweiten Oszillator ist Hardsync aktivierbar. Die fünfte Signalquelle ist ein Rauschgenerator, der über den Audioeingang durch ein externes Signal ersetzt werden kann; alle Signalquellen haben im Mixer einen eigenen Pegelregler. Es folgt ein hervorragend klingendes 24dB Lowpass Filter und der modulierbare VCA. Die beiden gut skalierten ADSR Hüllkurven sind primär Filter und VCA fest zugewiesen, Hüllkurve 1 taucht als Modulationsquelle bei den Oszillatoren für Pitch und PWM nochmal auf. Zudem gibt es drei LFOs; LFO 1 und 2 verfügen jeweils über 5 Wellenformen und bieten sechs Modi für die Arbeitsweise, was auch Reset und Clock Sync mit einschließt. Der dritte LFO kommt mit 4 Wellenformen aus, schwingt frei und wird über das Modulationsrad oder Aftertouch dosiert. Weitere Parameter sind via Shift-Funktion und den weiß unterlegten Reglerbeschriftungen erreichbar. Die Stimmen lassen sich polyphon, polyphon mit dynamischer Stimmenverteilung im Panorama, monophon oder Unisono spielen.
Chorus und Delay für den finalen Anstrich
Die Effektsektion glänzt mit Chorus und Delay in verschiedenen Ausführungen. Allesamt klingen sehr ausgewogen mit reichlich Retro-Charme und vor allem gut nutzbar. Der Chorus Effekt bietet wahlweise Basic, der den Sound in leicht wabernde Verwebungen bettet oder Ensemble, der an die String-Synthesizer vergangener Zeiten angelehnt ist. Der Delay Effekt bietet Stereo oder Ping-Pong, jeweils mit und ohne Temposynchronisation. Frei laufend hat das Delay einen Verzögerungsbereich von 50ms bis 1,35sek.
Custom patches for GS-e7 by synth_nyc
GS Music E7 NO TALKING Synth Demo // Custom Patches
ESK - Working on a track with the GS Music e7
ESK - GS Music e7 Sound Demo - Part 2
GS Music E7. This is one of my favourites synths, here's why!
GS e7 // 7 Voice Analog Synth // Just Sounds, No Talking